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Staugeplagtes Ebelsberg ist wichtiger historischer Boden

21. Jänner 2015, 15:07 Uhr
foto: VOLKER WEIHBOLD linz wiener strasse unionkreuzung Bild: VOLKER WEIHBOLD (mediabox.at/Schwarzl)

Wiener Straße/Ebelsberg: Die Umfahrung Ebelsberg brachte dem Ortskern Entlastung, doch der Stau wächst auch dort wieder.

  • 1626 und 1809: Ebelsberg war ein Zentrum der aufständischen Bauern und Ort einer besonders blutigen Schlacht.
  • Vom Stau befreit? Die Umfahrung Ebelsberg brachte dem Ortskern Entlastung, doch der Stau wächst auch dort wieder.

Ebelsberg

Viele Menschen kennen das Zentrum von Ebelsberg nur vom Durchfahren. Jahrzehntelang litt der Ort durch den Autoverkehr, verlor zudem 1973 seine Straßenbahnverbindung. Erst seit 2002 fährt die Tram wieder nach Ebelsberg und weiter.

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„Ein schönes Porträt wird nicht nur als Geschenk verwendet, sondern auch für einen selbst. Etwa für Bewerbungen.“

Silvia Duschanek, Fotografin, Wiener Straße 488

Der Bau der Ebelsberg-Umfahrung brachte Erleichterung. Doch mittlerweile staut es auch im Zentrum von Ebelsberg, das 1938 von Linz eingemeindet wurde, wieder.

Wer im Stau steht, könnte zum Beispiel nachdenken, dass er auf historisch bedeutendem Boden steht. Ebelsberg war ein Hauptlager im Bauernkrieg 1626. Hier verstarb Stefan Fadinger, der Anführer der aufständischen Bauern.

Fadinger hatte am 26. Juni 1626 erkundet, wie er mit seinen Bauerngruppen Linz einnehmen könnte, und wurde dabei von am Dach des Linzer Landhauses postierten Schützen angeschossen. Er konnte noch zu Fuß nach Ebelsberg flüchten, starb im dortigen Hauptquartier aber am 5. Juli 1626 an den Folgen der Schussverletzung.

1809 wurde das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Ebelsberg zum Ort eines europageschichtlichen Ereignisses. Während der Napoleonischen Kriege wollte sich am 3. Mai 1809 die von Linz kommende Hauptarmee der Österreicher nach Enns absetzen. Doch am Brückenkopf an der Traun bei Ebelsberg kam es zur Schlacht mit den französischen Truppen. 12.000 Opfer forderte der Kampf. Viele Kämpfer ertranken in der hochwasserführenden Traun. Markt und Schloss Ebelsberg brannten nieder. 1000 Soldaten kamen in den Flammen um.

Interessantes zur Wiener Straße

  • Alexander Studener hat vor wenigen Wochen den Nahversorger am Fadingerplatz 6 eröffnet. Postpartner, Schreibwaren, Lottoscheine gibt es bei ihm. Ab nächster Woche auch Spezialitäten aus Italien.
  • 1973 wurde die Linie E nach Ebelsberg eingestellt. 2002 wurde Ebelsberg wieder an die Straßenbahn angeschlossen durch die Linie 2, die vorerst bis zur Hillerstraße fuhr und seit 2005 bis in die Solar-City fährt.
  • Protest: Dass die künftige Ostumfahrung (großteils unterirdisch) durch Ebelsberg verlaufen könnte, stört viele Bewohner. Eine Bürgerinitiative protestiert gegen diesen Trassenvorschlag.
  • Die Schlacht am 3. Mai 1809 in Ebelsberg forderte 12.000 Opfer. Markt und Schloss brannten nieder.

Neubau

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"Die Höfe sind geöffnet, der eine Hof zum Schloss, der zweite Richtung Süden. "

Architekt Gerold Anton Steiner mit dem Modell der Verbauung des Walchshofer-Areals.

Neue Wohnungen mitten in Ebelsberg

Alles andere als eine Zierde ist das leere Areal der ehemaligen Fleischerei Walchshofer im Zentrum von Ebelsberg. Die städtische Linzer Wohnungsgesellschaft GWG startet dort im kommenden Jahr mit dem Bau von 40 Wohnungen, Geschäften und Büros. Für das Zentrum von Ebelsberg bedeutet das eine Aufwertung.

Zwei Anläufe hatte es schon gegeben für eine neue Verbauung des Walchshofer-Grundstücks. Nun wird es doch was. Die GWG, die die 2117 Quadratmeter große Fläche bereits vor fünf Jahren gekauft hat, wird dort Mitte bis Ende des kommenden Jahres mit dem Neubau beginnen. In den drei- bis viergeschoßigen Baukörpern werden 40 Wohnungen mit insgesamt 3370 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Dazu kommen Geschäfte und Büros.

Für das Bauvorhaben veranstaltete die GWG einen Architektenwettbewerb, zu dem Planer nicht weniger als 23 Projekte einreichten. Eine Jury kürte den Entwurf des Linzer Architekten Gerald Anton Steiner als den besten.
Mäanderförmig, so die Jury, ziehen sich die Baukörper über das Grundstück und bilden so zwei Innenhöfe, die im Erdgeschoß miteinander verbunden sind. Sehr positiv bewerteten die Juroren, dass die Höfe geöffnet sind, der eine Hof zum Schloss, der zweite Richtung Süden. Ebenfalls lobte die Jury, dass auf der Ebene des ersten Geschoßes ein Spielplatz vorgesehen ist, der eine sichere Aufenthaltsfläche für Kinder darstellt. Im Erdgeschoß öffnet sich das Gebäude zum Hof. „Dennoch ist das Gebäude vom Lärm der Wiener Straße abgeschirmt“, sagt GWG-Direktor Wolfgang Pfeil.

Ursprünglich wollte die GWG auch den angrenzenden und das schon lange leerstehende Hotel Ebelsberger Hof in die Planung einbeziehen. „Doch der Eigentümer hatte leider kein wirkliches Interesse“, sagt Pfeil.

Fitness in der Wiener Straße Bild: VOLKER WEIHBOLD (mediabox.at/Schwarzl)

Pfarre

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"Bei den Gottesdiensten kommt das Kirchenvolk, das immer schon die Messen besucht hat. Wir haben aber auch eine sehr lebendige Jungschar."

Martin Schachinger, Pfarrassistent in Linz-Ebelsberg

Interview mit Martin Schachinger

Seit 20 Jahren hat der 48-Jährige in der Kirche nicht nur eine private, sondern auch eine berufliche Heimat gefunden. Als Pfarrassistent in Linz-Ebelsberg hat Schachinger auch viel mit jungen Menschen zu tun. Eine Aufgabe, die ihm besonders gefällt, wie der Ansfeldener sagt.

  1. In vielen Pfarren wird beklagt, dass es immer schwieriger wird, Mitglieder zu gewinnen und in die Gottesdienste zu locken. Wie sehr sind Sie und Ihre Kollegen in Ebelsberg mit diesem Problem konfrontiert?

    Bei den Gottesdiensten kommt das Kirchenvolk, das immer schon die Messen besucht hat. Wir haben aber auch eine sehr lebendige Jungschar. Bei uns trifft sich jeden Tag eine Gruppe. Generell muss man Initiativen setzen und attraktive Angebote bieten, damit die Leute kommen. Schließlich ist die Auswahl an Möglichkeiten, wo man seine Freizeit verbringen kann, groß.
  2. Was begeistert Sie persönlich an der Institution Kirche?


    Ich bin christlich geprägt erzogen worden. Besonders gefällt mir die Gemeinschaft und der Glaube. Spannend ist auch mitzuerleben, wie sich die Kinder, die ich durch meine Tätigkeit kenne, entwickeln.
  3. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Stadtteils Ebelsberg?

    Das Gebiet ist in den vergangenen Jahren sehr gewachsen. Ein Problem ist sicherlich der starke Durchzugsverkehr. Und es fehlt an Parkplätzen.
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