Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Diese Straße führt in die Türkei und in ein Schlemmerparadies

19. Jänner 2015, 14:32 Uhr
Schillerstraße
Bild: privat (APA/EPA/FRANK RUMPENHORST)

Prächtige Gründerzeithäuser, solide Wohnhäuser, aber auch heruntergekommene Bauten säumen die Schillerstraße.

  • Prächtige Gründerzeithäuser, solide Wohnhäuser, aber auch heruntergekommene Bauten säumen die Schillerstraße
  • Multikulturelles Leben zwischen kulinarischen Annehmlichkeiten und politischen Auseinandersetzungen

Schillerstraße

700 Meter ist die Schillerstraße lang. Doch sie besteht aus zwei Teilen, einem mitteleuropäischen und einem türkisch geprägten. Zwischen Land- und Humboldtstraße ist die 1869 nach dem Dichter Friedrich Schiller (1759–1805) benannte Straße mitteleuropäisch. Prächtige Häuser aus der Gründerzeit stehen hier, auch das ausgehende 20. Jahrhundert ist vertreten. Zwischen Südtiroler- und Humboldtstraße klaffen zwei Baulücken. Verwunderlich, dass die Parzellen angesichts des innerstädtischen Baubooms noch leer stehen.

Mehr zum Thema
Schillerstraße Bildergalerie
Linzer Straßen

„Zu uns kommen auch viele Gäste zum Kartenspielen. Außerdem bieten wir auch ein Frühstück an.“

Kazim Duran, Mitarbeiter Café Agdam

Überqueren wir die Humboldstraße ostwärts, so beginnt eine andere Welt. Hier ist das Neustadtviertel, von manchen auch "Türkenviertel" genannt. An der Ecke Humboldt-/Schillerstraße kann man gleich eine angenehme Seite multikulturellen Lebens kennenlernen. Im Bäckerei-Cafe Sila kann man täglich von 5 bis 21 Uhr gute Backwaren kaufen und türkisch essen. In der Schillerstraße nahe der Dinghoferstraße kam es im November 1992 allerdings auch zu einer besonders heftigen Auseinandersetzung unter Türken. Rechtsextreme "Graue Wölfe" hatten zu einer Kundgebung gerufen, Kurden protestierten dagegen. Die Polizei hatte die Situation unterschätzt, eine Massenschlägerei entstand, bei der auch Warnschüsse fielen.

Überqueren wir die Dinghoferstraße und gehen ostwärts, sind wir wieder in Mitteleuropa und kommen zum Schlemmerparadies Südbahnhofmarkt.

Interessantes zur Schillerstraße

  • Ein „Keine Sorgen Center“ hat die Oberösterreichische Versicherung in der Schillerstraße 8 eingerichtet. „Wir bieten auch Kfz-Anmeldungen an“, sagt Kurt Bukowski, Regionalleiter für Linz und Linz-Land.
  • 1869 erhielt die Schillerstraße ihren heutigen Namen. Benannt wurde sie (wenig überraschend) nach dem gleichnamigen Dichter. Die knapp 700 Meter lange Straße führt vom Schillerpark zum Südbahnhofmarkt.
  • Eine große Speisekarte bietet das Lokal „Da Vinci“. Die Auswahl reicht von Pizza über Pasta bis hin zu  Gegrilltem und mexikanischen Speisen. Auch einen Lieferservice bieten die Lokalbetreiber an.
  • Auf Sauna- und Wellness-Angebote hat sich die Firma Klafs (Schillerstraße 20-22) spezialisiert. Kunden können sich dabei auch ihren maßgeschneiderten persönlichen Wellnessbereich anfertigen lassen.
  • Neun Standorte des Textilpflegeunternehmens Zimmermann finden sich in und um Linz. Einer davon in der Schillerstraße 53. Angeboten wird nicht nur die Reinigung von Textilien, sondern auch ein Nähservice.
  • 1869 wurde die Linzer Schillerstraße nach dem Dichter Friedrich Schiller (1759–1805) benannt.

Südbahnhof

Der Platz für Genießer und Plauderer

Am östlichen Ende der Schillerstraße liegt ein Linzer Paradies, der Südbahnhofmarkt. Hier gibt es alles, was Genießer kulinarisch erfreut: feinen Fisch, zartes und deftiges Fleisch, Bio-Gemüse, exotisches Obst, ausgefallene Käsesorten, würziges Bauernbrot, Cafe-Konditoreien und Standln zum Essen, zum Ratschen und zum Verkosten von Vergorenem. Das alles wirkt bodenständig, nicht schickimicki wie etwa auf dem Wiener Naschmarkt oder auf dem Viktualienmarkt in München.

Seinen Namen hat der beste Markt von Linz, der als der größte Grünmarkt Oberösterreichs gilt, von einer besonderen Eisenbahn. Von 1859 bis 1872 war das heutige Marktgelände Teil des Südbahnhofs der Pferdeeisenbahn, die von Budweis über Linz nach Gmunden fuhr.

Der große Linzer Grünmarkt war ursprünglich auf dem Hessenplatz, wurde 1949 auf das heutige Areal verlegt. 28 fixe Marktstände gibt es hier, ursprünglich eingebettet in ein Rastermuster. Das wurde etwas abgeändert, als Anfang der Neunzigerjahre unter dem Markt eine Tiefgarage gebaut wurde.

Einkaufen auf dem Südbahnhofmarkt kann man nicht nur in den fixen Marktständen, in denen 50 Unternehmen ihre Waren feilbieten, sondern dienstags, freitags und samstags auch bei den Standlern. Das sind Kleinbauern aus dem Großraum Linz und kommerzielle Marktfahrer. Der Südbahnhofmarkt ist aber nicht nur Ort zum Einkaufen, sondern auch Platz zum Freundetreffen. Und der Markt ist keineswegs nur Treffpunkt für Frauen, sondern auch bei Männern recht beliebt.

Feinschmecker lieben diesen Ort freilich ganz besonders. Denn hier gibt es die beiden besten Obst- und Gemüsegeschäfte von Linz (Peterseil, Röbl) und ein total wunderbares Käsegeschäft: in der „Käseglocke“ bekommt man 240 verschiedene Käsesorten.

Einkaufen auf dem Südbahnhofmarkt Bild: VOLKER WEIHBOLD

Black Community

Black Community OÖ

In der Schillerstraße 34 hat die Black Community Oberösterreich ihr Zuhause. Vor neun Jahren wurde sie als eine Bewegung gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung von Menschen mit dunkler Hautfarbe ins Leben gerufen. Drei Fragen über die Black Community:

  1. Welches Ziel wurde mit der Gründung der Black Community verfolgt?

    Der Verein sieht es als seine notwendige Aufgabe an, Afrikanerinnen und Afrikaner in ihrem Integrationsprozess in Österreich zu unterstützen. Zudem geht es um ein besseres Verständnis der Österreicher für das Leben der Schwarzafrikaner, die nicht als exotische Gestalten gelten sollen. Afrika sei mehr als Trommeln.
  2. Wofür steht die Black Community und wie soll sie wahrgenommen werden?

    Der Verein tritt für ein friedliches und harmonisches Zusammenleben aller Menschen der Gesellschaft an, distanziert sich von Gruppen, die die Demokratie nicht respektieren, und von jeglicher Form von Gewalt.
  3. Wie hat sich die Arbeit von Black Community in den Jahren verändert?

    Die Black Community ist längst nicht mehr ausschließlich um die Anliegen der Menschen mit afrikanischen Wurzeln bemüht. Aktivitäten verschiedenster Art, wie zuletzt ein Tag mit afrikanischer Literatur, richten sich an Migranten und Einheimische. Damit soll ein Beitrag zur Sensibilisierung und zu einem erfolgreichen, von gegenseitiger Wertschätzung geprägtem Zusammenleben geleistet werden.
Tag mit afrikanischer Literatur in Linz
Tag mit afrikanischer Literatur in Linz   Bild: Ralph Aichinger (APA/EPA/FRANK RUMPENHORST)
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen