Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Stammtisch als Plattform: „Habe gar nicht gewusst, dass ich so sein darf“

Von Von Barbara Eidenberger, 27. Februar 2009, 00:04 Uhr
Stammtisch als Plattform: „Habe gar nicht gewusst, dass ich so sein darf“
Bild: istock

FREISTADT. Vor genau einem Jahr wurde der Homosexuellen-Stammtisch „Mühl4tel Andersrum“ gegründet. Initiator Herbert Schaumberger wollte damit eine Plattform für ein Thema bieten, das im Mühlviertel noch oft an den Rand geschoben wird.

„Der Trend in der Region ist leider, dass die Schwulen wegziehen. Aber es kann ja nicht sein, dass alle weggehen. Sonst wird Homosexualität nie ein Thema“, sagt Herbert Schaumberger, der aus diesem Grund vor einem Jahr den Homosexuellen-Stammtisch ins Leben rief. Jeden letzten Freitag im Monat trifft man sich im Local im Kino Freistadt.

Das Interesse sei noch ausbaufähig, wie Schaumberger erklärt: „Es gibt ein paar Stammgäste, durchschnittlich sind wir um die fünf Leute.“ Deshalb sucht der 35-jährige nun nach einer Mitstreiterin: „Wenn eine Lesbe Mitveranstalterin ist, werden vielleicht auch homosexuelle Frauen angesprochen.“ Ziel des Stammtisches ist es, sich zu treffen und zu allem Möglichen auszutauschen. „Wichtig ist, dass die Menschen sehen, dass sie nicht allein stehen“, sagt der Freistädter.

„Darüber zu reden, hilft“

Eines der wichtigsten Themen sei immer wieder das Outing (offenes Bekennen zur eigenen sexuellen Orientierung). „Darüber reden ist eine große Hilfe, sich zu trauen. Ein Out-ing sind viele kleine Schritte, über die Erfahrungen zu reden kann sehr helfen“, so Schaumberger. Sein eigenes Outing liegt fast sieben Jahre zurück. „Erst mit 28 habe ich mir selber eingestanden, dass ich schwul bin. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich so sein darf“, beschreibt er diese Zeit. Nach und nach hat Schaumberger Freunden und der Familie erzählt, dass er homosexuell ist: „Die meisten haben gesagt: Das haben wir uns eh schon gedacht.“ Negative Reaktionen habe es keine gegeben.

Geholfen hat ihm auch 2002 die Aufführung des Stückes „Im Himmel kein Platz“ von Maria Hauser auf der Grenzlandbühne Leopoldschlag. „Damit war Homosexualität zum ersten Mal ein Thema“, so Schaumberger. „Das hat mich sehr aufgebaut, und ich habe alles aufgesaugt an Wissen, was ich bekommen konnte.“ Seitdem wurde es aber wieder stiller um das Thema Homosexualität, was Schaumberger schade findet: „Man sieht zwar da und dort ein schwules Paar, aber es dauert, bis die Menschen sich auch trauen, offen zu sein.“

Obwohl es schwierig ist, ist es wichtig, zu sich zu stehen, davon ist Schaumberger überzeugt: „Ich habe nur dieses eine Leben, das will ich so leben, wie ich bin. Wenn ich mit meiner Homosexualität zurechtkomme, braucht doch jemand anderes schon gar kein Problem damit haben.“

mehr aus Mühlviertel

Mühlviertler Gemeinde hält Volksbefragung zu Windkraft ab

Schicksale erzählen die Geschichte der Grenzregion

Neben der S10-Baustelle flattern 100 Fähnchen

Zwei Gemeinden konkurrieren um ein Heizkraftwerk

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen